Irlandstreifzug 2010

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Es ist nun schon eine Weile her, doch möchte ich euch diesen Reisebericht nicht vorenthalten, da ich ein kleines Stück meines Herzens an dieses Land verloren habe.



Irland gehört nicht zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Erlebt man dort nicht den typischen Sommer-Sonne-Strandurlaub wie auf "Malle" oder den Skiurlaub in den Alpen. Es trumpft nicht auf mit bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Eifelturm oder der Akropolis und ist nicht durch Extreme gekennzeichnet wie Norwegens Fjorde oder der Wüste Ägyptens.
Es besticht durch charmante Zurückhaltung, unberührter Natur und einer traditionellen Kultur. Ein Paradies für Individualurlauber und Landschaftsfotografen. Ich hatte das Gefühl diese Insel ruht in sich und doch ist sie verspielt und voller Leben. Den Urlaub in einem einzigen Hotel zu verbringen, wäre in meinen Augen verschenkt, denn es gibt so viel Schönes über die ganze Insel verteilt zu sehen.

Hier mal unsere Reiseroute:

Irlandstreifzug 2010


Wie ihr sehen könnt, haben wir uns für die Anreise mit Fähre enschieden und sind mit Lisas Auto von Campingplatz zu Campingplatz gefahren. Die Vorbereitungen: Fähre buchen, über Besonderheiten des Landes informieren (z.B. Linksverkehr und ähnliches), Koffer packen und Zeitplan bis zur Fährabfahrt in Frankreich (Cherbourg) aufstellen. Alles andere haben wir vor Ort recht spontan entschieden. So wussten wir im Vorfeld nicht genau wo sich die nächsten Campingplätze befinden, was doch ziemlich abenteuerlich war. Wenn ihr mehr über Organisatorisches lesen möchtet, kommt ihr hier zu meinem Travelguide.

Entwirf deinen Reiseplan im Großen - und lass' dich im Einzelnen von der bunten Stunde treiben. Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie dir an!
 (Kurt Tucholsky) 

Nach Ankunft in Rosslare haben wir uns auf den Weg zur Westküste gemacht. In Waterford haben wir einen Zwischenstopp eingelegt, abends unseren ersten Campingplatz in Blarney nahe Cork erreicht.
Den nächsten Tag hatten wir das Glück eine kostenfreie Führung durch "Barryscourt Castle" miterleben zu dürfen. Anschließend stibitzten wir aus dem Garten einige Äpfel - wenn man die Wahl zwischen schätzungsweise 50 Sorten hat, muss man das doch nutzen^^
Wir machten einen Spaziergang durch Midleton, wo sich "The Old Jameson Distillery" befindet und lustwandelten am Strand von Ballycotton.


Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Killarney Nationalpark. Die Vegetation ist dort sehr üppig. Wir entschieden uns Fahrräder auszuleihen und um den Muckross Lake zu fahren. Dieser lädt zum Baden ein und durch zahlreiche Zwischenstops waren wir den ganzen Tag unterwegs. Auf dem Campingplatz lernten wir ein nettes niederländisches Paar und deutsche Reisende kennen, mit denen wir in die Nacht hinein grillten und quatschten.
Weiter ging unser Streifzug den Ring of Kerry entlang auf engen Straßen und stets die Küste im Blick bis wir abends den nächsten Campingplatz erreichten. Ich muss sagen, dass diese zwei Tage mein persönlicher Höhepunkt der Reise waren. Hier ein paar Impressionen:


Nimm dir die Zeit, um zu träumen. Es ist der Weg zu den Sternen.
(Irische Volksweisheit)
 


Unser nächster Ort: Doolin im Burren-Gebiet. In diesem Dörfchen sind wir in einen Pub gegangen, haben lecker gegessen und Bier getrunken. Wir sind die eindrucksvollen Cliffs of Moher entlang gelaufen, und haben uns die schroffe Karstlandschaft angesehen. Bei einem Picknick auf den Steinen, konnten wir eine Fernsehaufzeichnung beobachten. Da wir nah dran waren, konnten wir hören, dass es eine Sendung auf Gälisch war- eine keltische Sprache, die noch von wenigen Iren und Schotten gesprochen wird.


 
Es ging weiter in Richtung Norden zum Connemara Nationalpark. Der Campingplatz war weniger gut ausgestattet als andere, doch 5 Schritte hinter unserem Zelt war der Strand. Es hieß Muscheln sammeln:)
Highlight war die Wanderung auf den Diamond Hill. Die Aussicht war wundervoll und das Wetter war uns auch wieder zugetan.


Dann ging es einmal quer durchs Land nach Dublin. Ich muss zugeben, dass ich von der Stadt nicht so sehr angetan war. Der Stadtteil "Temple Bar" mit seinen zahlreichen Pubs, von denen schon am Nachmittag irische Live-Musik tönte, hat mir sehr gefallen, das Guinnes Storehouse ist auch in meinem Gedächtnis hängen geblieben sowie ein Straßenmusiker, der mit zwei Löffeln musizierte, aber sonst sind die Erinnerungen doch eher blaß. Mag bestimmt daran liegen, dass ich die Natur und Ruhe einfach mehr mag als Stadtrummel.
Und auf ging es, wieder Richtung Rosslare, wo wir ein letztes Mal unser Zelt aufschlugen. Auf dem Weg dorthin machten wir Halt in Glendalough. - ein Tal in den irischen Wicklow Mountains. Dass es nebelig und nass wurde, war zwar ungemütlich, doch die keltischen Hochkreuze so eingpackt im Nebel hatten ihren ganz besonderen Reiz.


Ein Wehrmutstropfen auf dieser Reise: meine Lieblingshose habe ich auf der Insel vergessen. Bei Fährabfahrt lag sie noch im Aufenthaltshäuschen des Campingplatzes zum Trocknen, aber wer weiß... vielleicht trägt sie nun ein irisches Mädchen:)


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2 Kommentare:

  1. Ich bin ein großer Fan von Großbritannien. In Irland war ich noch nie. Obwohl ich mir immer wieder vornehme, das nächste Mal dorthin zu fahren. Deine Bilder erinnern mich wieder einmal daran, das ich unbedingt dort hin muss. Vielen Dank für den Bericht und die schönen Bilder.

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  2. Du hast Recht: Irland ist kein Land, das weltberühmte Bauwerke vorweisen kann. Dafür hat die Insel liebenswerte und manchmal etwas versponnene Menschen, traumhafte Landschaften und viel Grün, an dem man sich nicht sattsehen kann. Wir waren öfter in Irland unterwegs und lieben das Land und vor allem seine Einwohner, mit denen man so herrlich lachen kann.

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