Wie angekündigt, kommt heute der erste Teil unserer Erkundung der Fabrik für Drahtseilbahnen Adolf Bleichert & Co in Leipzig.
Der Zugang war nicht ganz einfach, besonders wenn man etwas kleiner geraten ist wie ich. Und da sich die Fabrik in einer bewohnten Straße mitten in Leipzig befindet, war es auch nicht so leicht, das Ganze ohne Augenzeugen zu wagen.
Unser sportliche Einsatz  hat sich jedoch gelohnt, denn vor uns lag eine riesen Anlage.
In zwei Teilen möchte ich euch Einblicke gewähren.


Blick über einen Teil der Anlage und das novemberliche Leipzig.

Eine fast bedrohlich wirkende Stille umgab uns. Hin und wieder hörten wir plätscherndes Wasser, knirschende Scherben unter unseren Füßen und ... Stimmen. Die kamen aber von außerhalb, genauso wie das Geräusch der vorbeifahrenden S-Bahn.


Es ist selten, dass ich hier einfach so über mein Wochenende "plaudere", aber dieses hatte es irgendwie in sich. Grande Finale ein Anruf beim ADAC...

Lange stand schon ein Besuch einer lieben Freundin in Markkleeberg auf dem Plan. Endlich mal Wohnung ansehen und plaudern über Aktuelles und längst Vergangenes, nebenbei ein Haufen leckerer Plätzchen backen, Gassi gehen am See in der Dämmerung, Urlaubsbilder ansehen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Den nächsten Tag ging es zu meiner anderen Freundin nach Leipzig. Wir kletterten waghalsig über einen Zaun und gingen auf einem alten Fabrikgelände auf Entdeckungstour. Die Fotos werden hier bald folgen. Am späten Nachmittag ging es ins Kino zu "Die Tribute von Panem" (lange nicht mehr in einem so vollen Kinosaal gesessen!)


Den Rahmen bildete meine Schisserei dem Auto-fahren gegenüber. Ich will hier garnicht weiter ins Detail gehen, nur so viel: Auto fahren ist nicht so meins...
Nach dem Film machte ich mich auf den Heimweg Richtung Dresden. Sonntag Abend ist auch in den Straßen von Leipzig nicht mehr so viel los, also hatte ich ein gutes Gefühl...bis ich mitten auf der Kreuzung nicht mehr vom Fleck kam. Der Motor muss mir unbemerkt abgesoffen sein (ich hatte die Lüftung voll an) und als es Grün wurde, war kein Loskommen mehr. Nach einigem Gehupe fuhren die Autos an mir vorbei, aber kurz darauf hörte ich Gebimmel - ich stand auf den Straßenbahnschienen! JACKPOTT...
Ich versuchte dieses Auto zu verstehen (dazu muss ich erwähnen, dass ich das Auto meines Freundes hatte, da meins repariert wurde), versuchte irgendwie weg zu kommen, aber es war einfach tot. Auch  dieses Kämpfende-Batterie-Geräusch kam nicht.
Der Straßenbahnfahrer und ein paar neugierige Typen stiegen aus und rollten mich von den Schienen. Schön. Nun war ich von den Schienen runter, aber stand immer noch am Rand der Kreuzung. Ein Mann mit ausländischem Akzent wies mich darauf hin, dass ich da nicht stehen bleiben kann - ach nee... Er war aber ganz freundlich und rollte mich auf den Gehweg. Nachdem der ADAC verständigt war, hieß es eine Stunde in der Kälte warten. Ich knabberte ein paar Kekse und starrte Löcher in die Luft. Dafür, dass ich eine riesen Uhr vor meiner Nase hatte, auf der ich jede Sekunde hätte verfolgen können, verging die Zeit recht schnell. Nach einer Weile habe ich auch meinen Freund telefonisch erreichen können...
Schlussendlich hat es wirklich an der Batterie gelegen. Sie wurde rigoros ersetzt, da die alte einfach komplett hinüber war. Erleichtert fuhr ich Richtung Autobahn...und kurz vor dem Dreieck Nossen sah ich ihn am Himmel - den Mond. Aber was für einen: wie eine halbe Orangenscheibe. Der Rand hell, innen dunkelorange, wie das Fruchtfleisch. Ein versöhnlicher Ausklang des vorangeschrittenen Abends.

Die, die nach dem Titel dachten, hier ein außergewöhnliches Mondfoto zu sehen, muss ich leider enttäuschen. Ich war einfach Knülle und hatte keine Lust fröstelnd die Kamera rauszukramen. Einfach nur ins Bett und dieses Wochenende verarbeiten...
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