Hallo ihr Lieben,

in der letzten Zeit habe ich an ein paar tollen Blogparaden und einem bezaubernden Kreativprojekt teilgenommen und weil es mir viel Spaß gemacht hat, folgt eine nächste Parade.
Kato hat aufgerufen, mal über den Tellerrand zu schauen.
Hä, was? denkt ihr euch jetzt vielleicht.
Es gibt die vielfältigsten Möglichkeiten über den Tellerrand zu schauen und ein Blick über diesen ist hin und wieder sinnvoll: um einen anderen Blickwinkel einer Sache zu betrachten, sich von üblichen Ansichten oder vermeintlichen "Regeln" zu lösen....
Als Blogger hat man oftmals eine ganz bestimmte Richtung; bestimmte Themen über die man schreibt. Das ist auch durchaus sinnvoll und je nach Interessen auch ganz normal. Aber in dieser Parade soll es darum gehen, mal über ein ganz anderes Thema zu schreiben.Gar nicht so einfach, wie ich feststellte.

So habe ich mein Thema von Michelle bekommen und ein Thema für Anne gewählt.
Ich sollte über Deko schreiben. Als Gegensatz zu meinem Hauptthema Reisefotografie passt das wie die Faust aufs Auge. Da ich eher ein Dekomuffel bin, ganz nach dem Motto "Weg mit den Staubfängern", habe ich mir erlaubt das Ganze um das Thema Interior zu erweitern. Ich gewähre euch also heute einen Einblick in unser Wohnzimmer.


Ein Panorama in Räumen hat oftmals die Eigenschaft zu verzerren, aber ich denke als Überblick ist es ok. Das Bild ist von der Durchgangsküche aus entstanden. Ihr seht rechts eine Treppe. Sie führt hoch ins Schlafzimmer. Solche Maisonette-Wohnungen sind eines teils cool, weil man nicht das Gefühl hat in einer 0815- Mietwohnung zu sein. Im Winter ist es aber schwierig mit Heizen, da die Wärme nach oben wegzieht... Desweiteren sind die Fenster klein und es kommt sehr wenig Licht rein. Aber man kann nicht alles haben. Ich fand den Schnitt ansprechend und ich hatte bei der Besichtigung schon ein recht genaues Bild, wie sie eingerichtet werden soll. R. ließ mir freie Hand - perfekt:)


Ich schwärmte schon lange von Steinwänden. Sie zaubern so eine angenehm warme Atmosphäre. Nun kann man in einer Mietwohnung nicht einfach eine Steinwand hochziehen, also kam eine Tapete mit Steinmuster an die Wand.
Auf Blumen stehe ich nicht so, dafür umso mehr auf große Grünpflanzen. Da die Lichtbedingungen für eine Pflanze nicht zumutbar sind, wurde es eine Kunstpalme. Wer kann schon behaupten, täglich unter einer Palme Musik machen zu können^^

Das Thema Reisen zieht sich eigentlich auch durch unsere Wohnung. Eine große Postkartenwand ziert die Küche (ein Bild habe ich davon nicht gemacht, weil es mit dem Licht furchtbar war) , zwischen den Fenstern hängt eines meiner Reisefotos als Leinwand. Es wirkt dort nicht optimal, aber da es auf unserer ersten Flugreise entstanden ist, haben wir uns dafür entschieden.

In einer Ecke steht eine Minibar in Form einer Weltkugel. Super Teil, welches R. in unsere gemeinsame Wohnung brachte. So schön antik!




Hier seht ihr unsere Dänen-Sau. R. hat sie vor langer Zeit mal gebastelt. Sie sollte als Sparschwein für unsere erste gemeinsame Reise nach Dänemark dienen. Am Ende ist wenig Geld darin gelandet. Ich bin kein Sparschweintyp. Sparen klappt bei mir auch ohne problemlos. Aber ich finde sie süß und hat symbolischen Wert. So steht sie ungefüllt auf dem Schränkchen.


Ein weiteres Kunstwerk habe ich von meiner Schwester bekommen. Es ist im schulischen Kunstunterricht entstanden nach dem Vorbild eines mir unbekannten Künstlers. Wisst ihr ihn zufällig?
Sie war nicht überzeugt von dieser Art Kunst und war froh, es los zu werden. Ich finde sie macht eine gute Figur auf unserem CD-Regal.


Und zu guter Letzt ein Bild von der Treppe aus. Über dem Fernseher stehen einige Dekostücke etwas lieblos zusammengewürfelt... Aber alles aufeinander abstimmen und den Rest in einer Kiste verschwinden lassen? - Nö. Passt schon. In einer Wohnung muss nicht immer alles perfekt sein. Für mich ist es wichtig, dass das Gesamtbild stimmig ist und man gern nach Hause kommt. Denn wie heißt es in einem schönen Lied von Pension Volkmann:

 ...
Satt zu essen
und ´ne Antwort, ganz egal wie oft du fragst.
Satt zu essen
und ´ne Wohnung die du auch bei Lichte magst.
...


Nachdem wir fast zwei erholsame Tage am Lac de Ste-Croix verbracht haben, wollten wir nun auch die Verdonschlucht sehen. Schließlich hat man vom See schon einen tollen Blick auf die Felswand, die sich in der Ferne erhebt. Da wird man neugierig...
Erst einmal machten wir jedoch Halt an der Stelle, wo der See in die Schlucht übergeht. Dort kann man sich Tretboote, Kanus und Kajaks ausleihen und in die mächtige Schlucht hineinfahren. Das Wasser ist wunderbar türkis und an dieser Stelle so warm, dass Manche "über Bord gingen" und ein kühles Bad nahmen.


Danach ließen wir einige Höhenmeter hinter uns und hatten nochmal einen schönen Blick über den See. Nun hieß es für R. wieder, das Wohnmobil sicher durch die kurvenreiche und enge Straße zu bringen. Auch für mich als Beifahrerin war das irgendwann anstrengend, man fühlt ja irgendwie auch mit, aber die spektakulären Ausblicke über die Schlucht sind einfach toll. Mit Motorrad, Auto mit Panoramadach oder Caprio ist es sicherlich noch beeindruckender.


Wir nahmen die D952 Richtung Castellane. In dem kleinen Örtchen La Palud-sur-Verdon zweigt die
Route des Cretes - ein wohl spektakulärer Rundkurs - ab. Wir sind dort nicht langgefahren. Mir wäre auch so, als stand da ein Schild mit Begrenzung für Höhe und Breite des Gefährtes. Ob wir mit unserem WoMo überhaupt da lang gedurft hätten, weiß ich nicht. Jedenfalls sind wir weiter bis zum Point Sublime. Dort ist ein Parkplatz, der recht gut gefüllt war, ein Restaurant und kleinere Buden in denen man Ansichtskarten und ähnliches kaufen kann. Wenn man über Felsen und Geröll läuft, erreicht man schon bald eine Aussichtsplattform, von der man einen schönen Ausblick in die Schlucht hat.


Vom Point Sublime sollte auch der bekannteste Wanderweg Sentier Martel beginnen. Aber wo genau beginnt dieser Weg? Von der Straße aus ging ein winziger, steiler Weg bergab. R. protestierte, aber auch ich war nicht angetan. Es war ziemlich warm und unser WoMo mussten wir etwas unglücklich am Straßenrand parken. Irgendwie alles nicht so prickelnd. Etwas gefrustet fuhren wir weiter Richtung Castellane. Doch nach ein paar Kurven vom Point Sublime aus biegt scharf nach rechts ein Weg ab. Die Rettung! Es ist eine Art Sackgasse mit Wendemöglichkeit am Ende. Am Rand der Straße finden einige Fahrzeuge Platz zum Parken und von dort aus hat man auch einen viel angenehmeren Einstieg in die Schlucht.

Den Sentier Martel kann man auch in entgegengesetzter Richtung gehen. Vom Chalet de la Malin auf der Route des Cretes beginnend steigt man in die Schlucht hinab. Wenn man vor hat den ganzen Weg (etwa 14km) zu gehen, so wird diese Richtung empfohlen, da der Aufstieg zu La Malin sehr anstrengend sein soll. Problem ist allerdings, dass der Sentier Martel kein Rundweg ist. Man muss sich also eine Rückfahrt zum Ausgangspunkt organisieren.
Wenn man mit Kindern unterwegs ist und/oder nicht den ganzen Weg gehen möchte, kann ich empfehlen vom Point Sublime zu starten und nach Belieben wieder umzukehren. Der erste Teil ist durch zwei lange stockdunkle Tunnel sehr interessant. Taschen- oder Stirnlampe nicht vergessen;)



Den Rest des Tages verbrachten wir auf einem der zahlreichen Campingplätze. Weiter oben ist der Verdon übrigens eisig kalt. Als wir dort waren, haben sich nur die hartgesottenen Männer reingetraut:)
Die Verdonschlucht hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ist auch mein persönliches Highlight unseres Roadtrips durch Südfrankreich. Sowas hätte ich hier nicht erwartet...


Hallo ihr Lieben,

oh man, was soll ich sagen... die Vorweihnachtszeit rauscht an mir vorbei und irgendwie lässt mich dieses jährliche Spektakel kälter als sonst schon. Und überhaupt schlägt mir das Grau draußen auf's Gemüt. Von Winterdepression will ich nicht reden. Dieses Wort hat so etwas negatives, fast schon bedrohliches. Ich weiß ja was ich dagegen tun könnte: raus gehen an die Elbe, mit Kamera oder ohne, Gute-Laune-Musik hören.... Aber von Zeit zu Zeit liebe ich diese Melancholie und gebe mich ihr hin.

Am Wochenende hatte ich eine ganz spezielle Aufgabe vor mir: eine Seite für das Bloggerpoesiealbum der Fahrradfrau gestalten. Schöner Nebeneffekt: etwas völlig anderes zu machen als sonst, bringt frischen Wind ins geschundene Wintergemüt. Und dieses Poesiealbum bringt einfach ein Lächeln ins Gesicht. Es machte mir unglaublich Spaß darin zu stöbern. Die Bastelutensilien, die sich ebenfalls im Päckchen befinden, mussten natürlich auch begutachtet werden. Schließlich brauchte ich noch Inspiration für meine Doppelseite.


Kennt ihr eigentlich noch diese Poesiealben? Ich meine die "richtigen" Alten, die jetzt wohl schon leicht angestaubt in so mancher Schublade liegen. Die, in denen man sich kreativ auslassen konnte und den Besitzern etwas mit auf den Weg gab. Schon als meine Zeit für solche Bücher war - in der Grundschule - , lösten Freundschaftsbücher die eigentlichen Poesiealben immer mehr ab. Diese gleichten eher einem hübsch gemachten Fragebogen und hatten mit dem eigentlichen Poesiealbum nicht mehr viel gemein. Umso mehr war ich von diesem Poesiealbum angetan!



Nun aber zu meiner Seite...



In meiner Melancholie sprach mich die Karte an, welche ihr auf der rechten Seite seht. Ende November war ich wieder in der Fotoakademie Dresden zu einem Workshop. Von einem Fotoshooting hatte Felix Krull noch so viele gedruckte Karten, dass er ein paar an uns verteilte. Diese war eine davon. Trotzdem wollte ich den Blick ins Positive verdeutlichen. So fällt die linke Seite freundlicher aus mit zwei Herzen, eines davon aus einem Atlas geschnitten mit einer kleinen Insel, einer Meeresschildkröte und schönen Blautönen.



Als ich die Utensilienbox öffnete, fiel mir sofort der weiße Stoff ins Auge. Ich entschied mich, darauf etwas zu schreiben, was schwieriger war als ich zuerst dachte. Aber ich denke es hat sich gelohnt. Es gibt dem ganzen irgendwie Plastizität. Sagt man das so? Ich hoffe ihr wisst was ich meine;) Mir gefällt es zumindest.
Die Textstücke sind Zeilen aus einem Song von Pothead. Für mich ein motivierender Gute-Laune-Song, der den Blick nach vorn richtet. Wenn ihr mögt hört mal rein:

 
 
 
Wenn ihr nun neugierig geworden seid und mehr über dieses Poesiealbum wissen wollt, dann schaut mal bei der Fahrradfrau vorbei. Dort könnt ihr auch alle anderen Einträge sehen, wobei es natürlich schöner ist, das gute Stück Nostalgie in den eigenen Händen halten zu können;)

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Fahrradfrau, dass ich dabei sein durfte!


Bis vor einigen Wochen spielte ich mit dem Gedanken eine Blogparade mit dem Thema Reisefotografie zu starten. Es sollte meine erste Parade werden, was richtig Tolles, aber mein Perfektionismus schlug mal wieder zu und so wurde garnichts.

Nun, was soll ich sagen: Wenn du es nicht machst, macht es ein anderer und der macht's richtig gut...

Und so läuft seit Mitte November bei Melanie & Thomas von reisen-fotografie eine Blogparade mit Bilderwettbewerb und Gewinn in Form einer Spende. Da bleibt mir nur noch mitzumachen und das mache ich liebend gern;)


*Welche Kamera und Objektive nutze ich auf Reisen?

Meine einzige Kamera die ich besitze: die Panasonic Lumix DMC-G3. Da ich ein Smartphone der "ersten Generation" besitze, dort die Bildqualität einfach schlecht ist und ich zu meinem Handy keine Beziehung pflege, wie es heutzutage gang und gäbe ist, nutze ich dieses für Bilder überhaupt nicht. Als Alternative für Schnappschüsse spiele ich mit dem Gedanken mir eine GoPro zuzulegen.

Mein Immerdrauf Lumix G 20 mm f1.7 Pancake entpuppte sich überraschenderweise auch auf Reisen als perfekt. Ich hatte wirklich meine Zweifel, ob eine Festbrennweite auch auf Reisen taugt, wo es doch extra Reiseobjektive mit Megazoom gibt. Aber da ich seit einer Weile auf den Geschmack von Festbrennweiten gekommen bin, nicht das Ziel habe Wildtieren aufzulauern und der Meinung bin, dass die Beine der beste Zoom sind, hat es zumindest in Frankreich super funktioniert.
Über die Lichtstärke dieses Objektivs war ich besonders während einer Höhlenbesichtigung glücklich, denn so konnte ich aus der Hand brauchbare Fotos machen.

Sicherheitshalber hatte ich noch mein Kitobjektiv dabei, denn auch die Objektive von Systemkameras fallen nicht sonderlich schwer ins Gewicht. Ich habe es aber schlichtweg nicht gebraucht.


Wie handhabt ihr das eigentlich mit dem Objektivdeckel? Ich finde die Dinger total nervig und habe mich als Schutz für die Kombi UV-Filter und Gegenlichtblende entschieden.



 *Wie sieht es aus mit zusätzlicher Ausrüstung (Stativ, Blitz, einen speziellen Rucksack...)?

Minimalistisch.
Stativ nehme ich auf jede Reise mit. Es lag bis jetzt aber nur auf dem Zimmer oder im Auto. Ich nehme mir jedes Mal vor, bei Nacht zu fotografieren und mich mit Langzeitbelichtungen zu beschäftigen. Problem ist, dass Mitreisende etwas ... ja, unpraktisch sind, wenn es um's Fotografieren geht. Es stört meinen Reisekumpanen wenn längere Pausen für ein Foto eingelegt werden müssen und es stört mich, dass es dem anderen stört. Außerdem ist ein Stativ sehr unhandlich. Wenn es die Situation ermöglicht, lege ich die Kamera auf einem Geländer oder ähnlichem ab.

Blitz. Never. Auch der interne Blitz bleibt schön unter seinem Verdeck. Ich arbeite am liebsten mit available Light.

Kamera - Rucksack besitze ich nicht. Wenn ich wandern bin, nutze ich eine stinknormale Kamera-Umhängetasche mit integriertem Regencape. Wenn ich in der Stadt oder auf kurzen Touren unterwegs bin, nutze ich die Kalahari Orapa K-21 (ich habe die schwarze Variante) Sie sieht nicht so nach Kameratasche aus und Portemonnaie, Getränk und anderer Kram passen auch super rein.

... joah, ansonsten das Übliche: 2 Akkus, 2 Speicherkarten (da ich nun zusätzlich in RAW fotografiere, werde ich demnächst noch eine 3. kaufen) und Brillenputztuch. Ein ND-Filter steht noch auf meiner Wunschliste - irgendwann muss das mit der Langzeitbelichtung ja mal klappen:)


*Bilder von unterwegs bearbeiten und/oder veröffentlichen?

Nö. Die Zeit ist mir dazu schlichtweg zu schade. Ich will so viel wie möglich vom bereisten Land sehen. Social Networking wird auf ein Minimum runtergefahren. Wenn ich "gut bin", schaue ich mir Abend im Bett die letzten Fotos über das Display an, lösche höchstens mal ein völlig misslungenes Bild, aber das frisst Akku. Also mache ich auch das selten. Bearbeitet wird in Ruhe zu Hause.


*Wie sichere ich die Aufnahmen?

Auf der Reise nur auf den Speicherkarten. Zu Hause dann auf PC und externer Festplatte, wobei die letzte Aktualisierung auch schon lang her ist. Ohje, ich lebe riskant.... das werde ich gleich mal nachholen^^


So ihr Lieben, viel Geschreibsel. Es wird Zeit für ein Bild und da komme ich auch schon zum Bilderwettbewerb. Was habe ich mir den Kopf zermartert. Es gibt einige Reisebilder, die mir unheimlich gefallen, aber die Wahl fiel auf dieses:


Was macht ein gutes Urlaubsbild aus? Sommer, Sonne, Strandfeeling? Eine Möglichkeit. Da das nicht meine bevorzugte Urlaubsart ist, dachte ich an ein Erlebnisbild - ein Gipfelbild, eine Bootsfahrt oder ähnliches. Aber was mich am Urlaub mindestens genauso reizt, sind die stillen Momente, die man auf ganz besondere Weise erlebt. Momente für die man sich im Alltag viel zu wenig Zeit nimmt.

Dieses Bild ist schon etwas älter und noch mit meiner popeligen Kompaktkamera entstanden. Wir kamen pünktlich zur beginnenden Dämmerung am idyllischen Fischerhafen von Bagenkop an. Dieser befindet sich auf der dänischen Insel Langeland. Wer mehr Eindrücke sehen möchte kann hier vorbei schauen.

Falls ich gewinnen sollte, möchte ich das Geld gerne dem Projekt Hilfe für polnische Notfelle zugutekommen lassen. Hundedame Cola kommt ebenfalls aus einem polnischen Tierheim und wurde vom Tierschutzliga-Dorf liebevoll versorgt, bis meine Familie sie zu sich nahm.


Vor ein paar Tagen entdeckte ich den schönen Blog "Ferngeweht" von Sabine. Nicht nur den Blognamen finde ich poetisch gewählt, sondern auch die aktuelle Blogparade gefällt mir, sodass ich heute Zeit finde, ein paar Zeilen dazu zu schreiben.



Zum Einen kenne ich das Fernweh, das wortwörtlich "weh" tut und das ich als belastend wahrgenommen habe. Ich zog um und fing nach meiner Ausbildung an zu arbeiten. Im Prinzip war alles soweit in Ordnung, aber irgendwas machte mich sehr unzufrieden. Ich fühlte mich im Alltag nicht wohl und dachte ununterbrochen an meine ersten beiden Reisen Irland und Italien. Wir buchten eine einwöchige Reise und ab da war ich mit den Gedanken schon im Urlaub. Statt bewusst wahrzunehmen und zu schätzen, was mich hier umgab, war ich gedanklich in warmen Gefilden. Auf Dauer kein schönes Gefühl...


Ein paar Monaten nach dieser Reise änderte sich das aus unergründliche Weise. Irgendwas tief in mir hatte dieses Gefühl satt. Es fühlte sich langsam an, als hätte ich ein Stück meines Seelenfriedens zurück. Ich sah mein Leben mit anderen Augen. Vieles ist einfach nur eine Einstellungssache. Man kann am Status quo immer was zum rumnörgeln finden, aber was wäre die Alternative? Auswandern? Ein digitaler Nomade werden? Für mich keine Option. In anderen Ländern wäre es mir dauerhaft zu warm oder zu kalt, es herrscht vielleicht Armut, von den Hürden sich in einem anderen Land oder gar einer ganz anderen Kultur ein Leben aufzubauen mal ganz zu schweigen. Ich fühle mich wohl hier und bin der Meinung, dass im Allgemeinen zu viel gemeckert wird, anstatt dankbar zu sein, was man hat.


Bin ich nun frei von Fernweh? Mitnichten, aber es ist nun eine schöne Form - die Neugier Neues zu sehen, irgendwo auf einer ruhigen Insel die Seele baumeln zu lassen, mich von der Natur begeistern zu lassen. Fernweh heißt für mich nicht mehr zwangsläufig aus dem Alltag auszubrechen zu wollen, sondern vor allem die Sehnsucht etwas tolles fernab zu erleben, erhabene Momente zu genießen, wie auf einem Gipfel zu stehen und zu entschleunigen, der hektischen Gesellschaft den Rücken zuzukehren.
In meiner Freizeit denke ich oft ans Reisen, welche Länder ich als nächstes sehen könnte. Ich lese gern Reiseblogs, bearbeite ab und an meine Reisefotos, schaue an unsere Europakarte an der Wand, öffne Google Maps und bastle gedanklich an möglichen Roadtrip-Routen. Ich gehe gern in die Globetrotterfiliale und nehme an Veranstaltungen teil, wie der Globe Welt oder der E.O.F.T. um mich an den Abenteuern anderer zu erfreuen und ein bisschen mitzuträumen.
Bei alle dem huscht mir oft ein leichtes Lächeln über das Gesicht und tief in mir fühle ich ein Kribbeln. Meine nächste Reise kommt bestimmt und bis dahin mache ich das Beste aus dem Winter und genieße das hier und jetzt.




Anlass des Städtetrips war die Einlösung eines Groupon-Hotelgutscheins und einfach mal wieder nach Berlin zu fahren. Zwei Dinge hatten wir geplant, darunter die Besichtigung der Field Station Teufelsberg und des Wachsfigurenkabinetts.
Der Besuch des Madame Tussauds hat sich gelohnt. Wir waren gegen 17 Uhr dort und hatten genug Möglichkeiten uns mit vielen Persönlichkeiten zu fotografieren, da es nicht allzu voll war. Die meisten Besucher kommen wohl schon eher. Den Preis finde ich ziemlich happig, aber auch dort hatte ich noch einen "2 für 1- Gutschein" aus meiner Schublade gezaubert.
Ich will garnicht viel schreiben, sondern Bilder sprechen lassen.


Mozart scheint nicht zufrieden mit seiner Schülerin...


So... bis 32.000€ habe ich richtig geantwortet. Wo bleibt der Gewinn?
Man sieht es nicht, aber Kenner wissen was ich dort mache... mööööp

Danach sind wir mit S- und U- Bahn noch etwas rumgefahren und sind hier und dort mal ausgestiegen. Ich finde es erstaunlich, dass man wohl nicht müde wird, immer neue Konsumtempel zu errichten. Es gibt ja nicht genug davon... So "entdeckten" wir am Potsdamer Platz die "Mall of Berlin". Die Potsdamer Platz Arkaden haben wohl nicht gereicht. Aber ich muss sagen, dass ich durchaus positiv überrascht war. Besonders der Foodcourt kam mir wie gelegen. Ich hatte keine Lust mich lange in ein Restaurant zu setzen, ebenso wenig wie auf die üblichen Verdächtigen der Fastfood-Branche. Und so landeten wir nach einer kompletten Umrundung des Courts bei Thanh Koch wo es vietnamesische Küche gab. Ich aß Phở Bò - eine Nudelsuppe. Die Gewürze und überhaupt... es war einfach mal was anderes und ich bin durchaus angetan von dem Gedanken es mal selbst mit vietnamesischer Küche zu probieren oder zumindest mit den dort verwendeten Gewürzen etwas zu experimentieren.
Am nächsten Morgen war es extrem grau und nieselig, sodass wir nicht noch einmal in die Stadt, sondern Heim fuhren. Als Option hatten wir noch den Besuch des Stadtbad Neukölln, welches durch ein besonderes Ambiente bestechen soll. Mit Säulen und Mosaiken ist es antiken Thermen nachempfunden. Vielleicht ein anderes Mal.


Letztes Wochenende war ich mit R. in Berlin. Unter anderem verschlug es uns in den Grunewald, wo ich uns für die historische Führung auf dem Teufelsberg anmeldete.
Von der S-Bahn Station Grunewald ging es erstmal durch den kleinen Tunnel, um dann direkt in den herbstlichen Grunewald einzutauchen. Gerade noch pünklich zum Führungsbeginn standen wir am Eingang der Abhörstation.



Kurz zur Geschichte: 
Nach dem 2. Weltkrieg begann man den Trümmerschutt im Grundewald abzulagern - Erde drauf - der 115m hohe Teufelsberg ward geboren. Zunächst war er eine Wintersportstätte mit Rodelbahn, Skipiste und sogar einer Skisprungschanze.
Die West-Alliierten hatten jedoch andere Pläne und erbauten eine streng geheime militärische Anlage. Von dieser "Field Station Berlin" wurde im Kalten Krieg die feindliche Kommunikation abgehört.
Wer mehr zur Geschichte erfahren möchte kann hier schauen oder sich bei Gelegenheit selbst einer Führung anschließen.

Ich fand es sehr informativ. Es war aber etwas schwierig zuzuhören und gleichzeitig zu fotografieren. Als Alternative werden auch stille Rundgänge angeboten.



So "lost" war dieser Ort an diesem Tag nicht: es lief Musik und vor unseren Augen wurde balanciert.
Überall Kunst in Form von Grafitti und auffällig Verkleidete kreuzten unseren Weg.





  

Am spannendsten fand ich die Radome. Radom ist ein Kofferwort aus Radar und Dom und schützte die Antennen vor äußeren Einflüssen. Zusätzlich diente es als Sichtschutz. Im Turm-Radom ist die Akustik durch die Bauform beeindruckend. Wir durften hochgehen und testen.








Eigentlich hat man von dort auch einen schönen Blick über Berlin. Durch das graue Wetter ging die Aussicht aber nur bis zur Gartensparte im Grunewald.




Ich bin immer wieder überrascht was Berlin abseits der Touristen-Magneten zu bieten hat. Und trotzdem musste ich an Seeed denken, die mit ihrer Textzeile "Dickes B, Home an der Spree, im Sommer tust du gut und im Winter tut's weh" recht behalten. Es war wirklich zum Teil sehr ungemütlich.

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