*Ilhas dos Açores* Zurück von meiner Reise

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Hallo ihr Lieben,
Deutschland hat mich wieder. Ich komme zurück mit vielen Eindrücken, einigen Wanderkilometern und Höhenmetern in den Beinen, etwas Farbe im Gesicht und natürlich vielen Fotos im Gepäck.

Die Azoren gehören zu Portugal und liegen mitten im Atlantik.

Azoren

Meine größten Herausforderungen heute waren das erste Aussortieren mancher Fotos (wer kennt das nicht...;) bei den Mengen wirklich ermüdend, das Abfinden mit der drückend heißen Luft hier und den Daheimgebliebenen die Wetterlage auf den Azoren zu erklären:

"Wechselhaft, aber trotzdem schön. Super zum Wandern"
"Hast aber etwas Farbe bekommen..."
"Ja, habe auch immer wieder neu Sonnenbrand bekommen, man unterschätzt die Strahlung leicht."
"Aber ich denke, es war wechselhaft?"
"Naja, wir hatten ein paar Schauer, ab und an Nebel in den Höhen. Die Temperaturen sind sehr angenehm, doch durch die hohe Luftfeuchtigkeit kommt es einem meist wärmer vor. Die frische Brise vom Atlantik sorgt aber wieder für angenehme Kühlung. Wir wussten nie so recht, wie wir uns anziehen sollten, weil es oft wechselte. Jacke an, Jacke aus, Sonnencreme zücken"
"Aha" *etwas fragender Blick*

Über den Atlantik ziehende Wolken bleiben oft an den Inseln hängen...
und bleiben da auch gern mal länger...

Auch menschlich hat mir die Reise sehr gefallen. Ich war wieder in einer durchorganisierten Gruppenreise unterwegs, diesmal mit "Wikinger Reisen". Das Altersspektrum war weit gefächert. Es war ein bisschen, wie in einer großen Familie auf Zeit: meine Freundin und ich die Küken, unsere Reiseleiterin sehr herzlich und sympathisch. Es gab genug Möglichkeiten, auch mal fernab der Gruppe sein eigenes Ding zu machen.
Und ich habe völlig das Zeitgefühl verloren. Auf diesen Inseln laufen die Uhren anders. Alles ist sehr ländlich und zum Teil schon richtig verlassen. Perfekt, um mal aus dem Alltag auszusteigen.

Folgend möchte ich ein paar Fragen beantworten, die mir Verwandte und Kollgen stellten und die ich mir vor der Reise selbst stellte:

Wieso die Azoren? Wie kommst du auf sowas?
Anfang 2013 auf der Dresdner Reisemesse sackte ich unter anderem ein kleines Azorenheft ein. Zu Hause blätterte ich alles in Ruhe durch und schnell stand fest: ich muss unbedingt mal auf die Azoren! Die Bilder hatten was paradiesisches, aber nicht typisch weißer Sandstrand und Palmen, sondern anders - friedlich, üppig grün, verlassen. Und die Spuren des Vulkanismus reizten mich natürlich auch. Dort gibt es einen Krater nach dem anderen.

Lohnt Inselhopping?
Auf jeden Fall! Auf São Miguel gibt es zwar auch einiges zu sehen, aber jede Insel hat ihren eigenen Charakter. Wenn man einmal da draußen auf dem weiten Ozean ist, sollte man sich die anderen Inseln nicht entgehen lassen. Bei einer Reisezeit von zwei Wochen kann man schon viel sehen. Wir waren auf 6 der 9 Inseln.
Wem das planungstechnisch zu aufwendig ist, dem kann ich eine Gruppenaktivreise empfehlen.

Aber sind denn solche organisierten Reisen was für so junge Leute?
Das ist natürlich Geschmacksache. Ich fand es für die Azoren zumindest perfekt. Der Erholungseffekt war sehr hoch, weil man sich um fast nichts kümmern musste. Mit unserer Reiseleiterin hatten wir immer eine Ansprechpartnerin, die sich als Einheimische natürlich bestens dort auskennt. Und man hatte immer jemanden zum Quatschen. Auf Flores zum Beispiel liegt der Hund begraben. Außer der wunderschönen Natur und ein paar verschlafenen Dörfern gibt es nicht viel. Da in einer Gruppe unterwegs zu sein, fand ich sehr bereichernd.

Meine Lieblingsinsel?
Flores. In den fünf Tagen dort hatte ich das Gefühl die Zeit steht still. Ich hatte Freude an total banalen Dingen wie Mispeln schälen und essen, wärend der Regen vor unserem Hotelzimmer plätscherte.
Pico fand ich auch sehr schön. Mit den erkalteten Lavamassen, die die Insel sehr schroff aussehen lässt, ein totaler Kontrast zu Flores. Und die Wanderung auf den gleichnamigen Vulkan war natürlich auch ein Highlight.

Weinfelder auf Pico mit Blick auf Faial. Die Steinmauern schützen vor Wind.

Wie sieht es aus mit Baden?
An Wasser mangelt es natürlich nicht, aber es ist kein typisches Badeparadies. Hier mal eine schöne Auflistung von Sandstränden, denn es gibt sie, man muss nur wissen wo.
Direkt am Hotel Marina in Vila Franca Do Campo gibt es einen schönen dunklen Sandstrand. 
Im botanischen Garten Terra Nostra badete ich in ca. 37°C warmen und eisenhaltigem Wasser (beide auf São Miguel).
 Auf Flores gibt es einen schön angelegten Naturpool an der Küste von Santa Cruz das Flores...
Also wer baden will, wird immer irgendeine Möglichkeit finden.
 

Was habt ihr die ganze Zeit dort gemacht?
Gewandert, gewandert, gewandert.... ,eine Schlauchbootfahrt über den freien Atlantik zur Insel Corvo - da muss ich gleich grinsen, wenn ich daran denke; war echt schön (Hotel Ocidental bietet das an)-, einen Tag lang den Blick von Horta auf den Pico genossen und auf einem Heilig-Geist Fest Brot, Käse, Fleisch und Wein gespeist. Also Dank unserer engagierten Reiseleiterin Fernanda haben wir auch ein Teil azoreanischer Kultur miterleben dürfen.

Auf dem Weg zur Insel Corvo.
Meine Erfahrungen und Tipps:
Lasst euch nicht vom Wetter entmutigen. Auf den Azoren ist nicht immer Sonnenschein, aber mit wetterfester Kleidung kann man es sich gut gehen lassen. Verzichtet nicht auf Dinge, weil es vielleicht zu nebelig ist. Wie ihr oben seht, lag Nebel über dem schönen Krater auf Corvo. Ein Teil der Gruppe - darunter meine Freundin und ich - fuhren mit dem Taxi wieder runter, weil am Kraterrand einfach nichts zu sehen war. Der andere Teil stieg in den Nebel hinab und zeigte uns hinterher traumhafte Fotos, weil der Nebel nicht unten im Krater hing...
Wenn ihr Wale und Delfine sehen wollt, empfehle ich Whalewatching-Touren von Pico zu buchen. An mehrern Stellen habe ich gelesen und gehört, dass dort die Sichtungschancen am höchsten sind. Wir machten solch eine Fahrt nicht, aber stiegen auf einen Ausguck von wo die Meeressäuger aufgespürt und ihre Location per Funk ans Boot geleitet werden.


Zu guter Letzt noch die Links zu meinen anderen Azoren-Posts.

 Fotoimpressionen:
Am Fuße des Picos
Gastartikel auf Heldenwetter:
Urlaub auf einer einsamen Insel 



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